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Etienne DUPUIS

Für mich ist der psychologische Bogen einer Rolle wichtig!

Erschienen Online Merker September 2017

Seit unglaublichen 43 Jahren gestaltet Ferruccio Furlanetto auf unnachahmliche Weise seine Partien auf allen großen Opernbühnen der Welt. Warum die russische Oper in den letzten Jahren einen hohen Stellenwert in seinem Repertoire einnimmt – so ist der Bass zum Saisonauftakt der Wiener Staatsoper in Mussorgskis „Chowanschtschina“ zu hören – und warum er zu einer anderen russischen Partie „njet“ sagte, darüber gibt Furlanetto Auskunft im folgenden Gespräch.

Herr Furlanetto, in dieser Saison erleben wir Sie an der Wiener Staatsoper in zwei russischen Opern, in Mussorgskis „Chowanschtschina“ und in Tschaikowskis „Eugen Onegin“. Das russische Repertoire wurde in den letzten Jahren zu einem Ihrer Schwerpunkte?

Für einen Bass eröffnet das russische Repertoire eine fantastische Musikwelt mit tiefgründigen Partien. Wenn man der Idee etwas abgewinnen kann, in dieser Sprache zu singen, empfinde ich es fast als Verpflichtung, diesen Weg einzuschlagen! Mein Interesse an dieser Musik begann für mich in den frühen 90-er Jahren, ich sang mit dem Pianisten Alexis Weissenberg ein russisches Programm in Liederabenden.

Später folgte mein erster Boris Godunow in Rom, in einer herrlichen Inszenierung von Piero Faggioni, die übrigens hoffentlich in St. Petersburg im Mariinski-Theater gezeigt wird! „Boris Godunow“ ist natürlich ein eigenes Universum und ich würde die Rolle als eine meiner Schlüsselpartien bezeichnen.

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